Rhinos siegen im im Halbfinale 41:14
Pforzheim. Spieler und Trainer des TV Pforzheim hatten vor dem SC Neuenheim als einem unbequemen und überraschend stark gewordenen Halbfinalgegner gewarnt. Auch etliche Fans der Pforzheimer Rhinos waren nach der nicht optimalen Viertelfinal-Vorstellung des TVP gegen den RK Heusenstamm skeptisch ins SüdwestEnergie-Stadion gekommen. Doch schon nach 20 Spielminuten und einer 20:0-Führung stand fest: Der TVP will unbedingt ins Finale einziehen – und die Rhinos erreichten ihr Ziel mit einem klaren 41:14-Sieg.
Die Pforzheimer sind als Frühstarter bekannt. Dieses Mal dauerte es bis zur 3. Minute. Jeremy te Huia verwandelte einen Strafkick zur 3:0-Führung. Das wiederholte er vier Minuten später, bevor in der 11. Minute Sam Gavigan den ersten und von te Huia erhöhten Versuch zum 13:0 legte. Die beiden frühen Strafkicks stehen symbolich für den gesamten Spielverlauf. Egal ob bei der Balleroberung oder Einwürfen in die Gasse, der SC Neuenheim machte zu viele Fehler, die durch verwandelte Strafkicks oder gefährliche Feldvorteile für den TVP geahndet wurden.
Im Vorfeld hatte der SCN durch einen 42:21-Sieg beim zuvor favorisierten Hannover 78 ein Ausrufezeichen gesetzt. TVP-Trainer John Willis warnte deshalb vor dem Spiel, vor einem rund laufenden Allrounder-Team mit großer Substanz in allen Mannschaftsbereichen. Doch die geschlossene Mannschaftsleistung, das flüssige Kombinationsspiel, die kompakte, vielbeinige Abwehr, das unbändige Drängen des Sturms und den unbedingten Siegeswillen sah man beim TVP, während die Neuenheimer nervös wirkten und oft undiszipliniert spielten. Die Folge: Allein durch seine fünf verwandelten von sieben gepfiffenen Straftritten erzielte te Huia 15 Punkte.
Willis hatte vor dem Spiel gesagt, dass ein disziplinertes Auftreten wichtig sei, um keine Punkte zu verschenken, und dass man den Gegner so unter Druck setzen müsse, dass dieser die Fehler mache. Das hat im Halbfinale beim TVP funktioniert. Und das muss auch am Samstag, 16. Mai, 17 Uhr beim Heidelberger RK so laufen, denn gegen den Serienmeister der vergangenen fünf Jahre kann man wohl nur mit einer perfekten Mannschaftsleistung bestehen. Das gute Teamspiel ließ den TVP nach einer 23:0-Führung auch in der zweiten Halbzeit dominieren. Die Pforzheimer spielten schönes Angriffsrugby, kontrollierten den Gegner und ließen erst in den Schlussminuten zwei Versuche der Neuenheimer zu.
Für den TVP sind Finalspiele gegen den HRK kein Neuland mehr. Im vierten Jahr in der Rugby-Bundesliga ist das jetzt schon das dritte Endspiel gegen die Heidelberger. Doch mit solch einer Mannschaftsleistung dürfen sich die Pforzheimer Rhinos durchaus eine Chance auf einen Außenseitersieg ausrechnen. Uwe Herrmann
TVP-Versuche:
Sam Gavigan, Daniel Fitzgerald, Tafadzwa Chitokwindo, Bryn Templeman
TVP-Erhöhungskicks:
Jeremy te Huia 3 von 4
TVP-Strafkicks:
Jeremy te Huia 5 von 7
SCN-Versuche:
Tomás van Gelderen, Senzo Ngubane
SCN-Erhöhungskicks:
Wynston Cameron-Dow 2 von 2
Finale Rugby-DM16. Mai, 17 Uhr | Heidelberger RK | – | TV Pforzheim |
Halbfinale 2 | TV Pforzheim | 41:14 | SC Neuenheim |
Halbfinale 1 | Heidelberger RK | 55:5 | RG Heidelberg |