TV Pforzheim kombiniert sich gegen SC Neuenheim souverän ins Finale

Pforzheim. Mit einem furiosen Blitzstart hat der deutsche Rugbymeister TV Pforzheim den Bundesliga-Süd-Fünften SC Neuenheim aus dem Halbfinale des DRV-Pokals geworfen. Nun steht der TVP nach einem in dieser Höhe nicht unbedingt erwarteten 83:16-Sieg am kommenden Samstag gegen den SC Frankfurt 1880 im Pokalfinale. Und das könnte möglicherweise ein Heimspiel im SüdwestEnergie-Stadion am Rattachweg in Pforzheim-Eutingen sein.

Der TVP hat sich als Ausrichter beworben, wartet aber noch auf die endgültige, wohl am Montag eintreffende Zusage vom Deutschen Rugbyverband. Verdient haben sich die Pforzheimer „Rhinos“ dieses große Rugbyevent durch ein herausragendes Kombinationsspiel, das so schnell wie sicher das Leder-Ei durch die eigenen Reihen laufen ließ. Machten noch vor einer Woche im Viertelfinale beim RK 03 Berlin eigene Fehler und Undiszipliniertheiten in der ersten Spielhälfte den Gegner stark, so zeigten sich die „Rhinos“ am Samstag vor restlos begeisterten 320 Zuschauern vom Anpfiff an hoch konzentriert und motiviert.

Der Ball war gerade erst angekickt worden, da kombinierte sich der TVP in Richtung Neuenheimer Malfeld, in das dann der lange im Team vermisste Markus Bachofer zum ersten Versuch eintauchte. Bis zum Pausenpfiff folgten noch acht weitere Versuche zum Halbzeitstand von 59:6. Da war das Spiel schon im Grunde vorbei.

Der TVP war stets einen Schritt schneller – läuferisch und gedanklich. Die „Rhinos“ konnten nach Belieben schalten und walten und Fehler der Neuenheimer scheinbar schon im Voraus erahnen, um diese durch ihre wieselflinken, wendigen Flügelflitzer gnadenlos auszunützen.

Die flüssigen und oft die SCN-Abwehr überraschenden Ballwechsel waren auch in der zweiten Halbzeit noch zu sehen, in der TVP-Coach John Willis munter auswechselte, um auch den Reservespielern Spielpraxis zu geben. In dieser Phase fielen die beiden Versuche der bemühten Neuenheimer, denen der TVP jedoch noch einmal vier eigene entgegensetzte.

Willis lobte in der Hintermannschaft Ali Sürer und Morgan Vangue, die nicht immer zur Startformation zählen, aber gegen den SCN das Spiel von Beginn an hervorragend lenkten (Sürer) und mit drei Versuchen (Vangue) bereicherten. Faimalo Magele, „die menschliche Abrissbirne“, wie ihn Willis lobte, tauchte nicht nur zu zwei Versuchen ein, er hat auch mit seinen kräftig zupackenden Sturm-Kollegen die Neuenheimer früh zermürbt. Matthew Bressons verwandelte bei böigem Wind neun von 13 Erhöhungskicks.

Bekommt der TVP den Zuschlag fürs Ausrichten des Pokalfinales, werden es die Rhinos am Samstag, 1. April, um 15 Uhr im SüdwestEnergie-Stadion am Rattachweg in Pforzheim-Eutingen mit dem SC Frankfurt 1880 zu tun bekommen. Der Tabellenvierte der Rugby-Bundesliga Süd hatte auswärts den Tabellenzweiten der Bundesliga Nord, Hannover 78, mit 27:19 besiegt.

Die TVP-Versuche:

Morgan Vangue (3), Manasah Sita (2), Faimalo Magele (2), Markus Bachofer, Rob May, Ali Sürer, Antipas Kamkwindo, Luke Wakefield, Oliver Paine

Die TVP-Kicks:

Matthew Bressons (9 von 13 Erhöhungen)

                  DRV-Pokalhalbfinale                 
Hannover 78 19:27 SC Frankfurt 1880
TV Pforzheim 83:16 SC Neuenheim
                     DRV-Pokalfinale
TV Pforzheim SC Frankfurt 1880