Verletzungsgeplagter TV Pforzheim scheitert im Finale mit 27:53 am Titelverteidiger Heidelberger RK
Heidelberg. Der TV Pforzheim muss sich trotz aufopferungsvollem, leidenschaftlichem Kampf zum dritten Mal in den vergangenen vier Jahren im Finale um die Deutsche Rugby-Meisterschaft dem Heidelberger RK geschlagen geben. Der HRK feierte im heimischen Sportzentrum Süd vor rund 1200 Zuschauern den sechsten DM-Titel in Folge.
In der Neuauflage des Finales aus dem Vorjahr ließen die Heidelberger von Beginn an nichts anbrennen. Schon nach zwei Spielminuten ging der HRK mit einem Straftritt 3:0 in Führung. Bis zur Halbzeit (29:6) legte der Heidelberger RK mit vier erhöhten Versuchen nach. Die Pforzheimer Rhinos konnten mit zwei verwandelten Straftritten durch Verbinder Jeremy Te Huia zum zwischenzeitlichen 10:3 (14.) und 17:6 (28.) auf den Sturmlauf des Titelverteidigers reagieren, wobei ein Versuch von Tafadzwa Chitokwindo zur Überraschung vieler vom Schiedsrichter nicht gegeben wurde. Auch in der zweiten Halbzeit wurde ein TVP-Versuch nicht gewertet.
Insbesondere in der zweiten Spielhälfte hätten so die Pforzheimer noch einmal eine Chance gehabt, das Match eng zu machen. Beim Stande von 20:32 hatten sie eine Phase, in der sie den HRK stark bedrängten. Der TVP hatte durch zwei Versuche von Innendreiviertel Carlos Soteras-Merz (51.) und Hakler Bryn Templeman (58.), die beide durch te Huia erfolgreich erhöht wurden, gezeigt, welches Potenzial in der Mannschaft steckt. Doch ein viel zu leicht ersprinteter Versuch durch HRK-Kapitän Sean Armstrong brachte endgültig die Wende für die Heidelberger, die mit dem Rückenwind der Führung noch einen Gang zulegten und nur noch einen Pforzheimer Versuch von te Huia, der selbst erhöhte, zuließen.
„Du musst dir den Sieg gegen Pforzheim verdienen. Wir wussten, dass sie eine gefährliche Hintermannschaft haben und wir 80 Minuten hart arbeiten müssen, um das Finale zu gewinnen“, sagte HRK-Trainer Kobus Potgieter nach dem Abpfiff. Enttäuschung und Frust dagegen beim TV Pforzheim. „Aber die Moral hat gestimmt und wir haben uns besser als befürchtet aus der Affäre gezogen und bis zum Schlusspfiff gekämpft“, erklärte TVP-Teammanager Jens Poff. Auch TVP-Coach John Willis lobte den Einsatz seiner Mannschaft, die durch Verletzungen von wichtigen Stammspielern wie Timo Vollenkemper und Jörn Schröder schon lange vor dem Spiel geschwächt war und durch den kurzfristigen Ausfall des wieselflinken Außendreiviertels Manasah Sita noch einmal an Schlagkraft eingebüßt hatte.
Beim TV Pforzheim hofft man nun auf die kommende Saison. Nach dem kometenhaften Aufstieg in die Rugby-Bundesliga hat der TVP ja bereits bewiesen, dass sich die Goldstadt als neue Rugby-Hochburg in Deutschland etabliert hat. Jetzt fehlt bloß noch der Meistertitel. Uwe Herrmann